Meine Schulden

Meine Schulden, was ist das?

Es wäre schön, die Antwort nicht zu kennen. Aber man kennt sie all zu gut. Man borgt Geld von der Bank oder nutzt die Kreditkarte (auch von der Bank), weil man einfach nicht länger ohne etwas leben will. Ob es nun ein neues Auto, ein Haus, neue Kleider oder die hübschen 300 Euro Schuhe im Schaufenster sind – wir machen Schulden, weil wir etwas Neues wollen.

Wir kommen nach Hause und es ist wie an Weihnachten, wir packen unsere Einkäufe aus und bewundern Sie, oder wir sehen unser neues Auto in der Einfahrt stehen und unser Herz schlägt schneller und, ach Gott, die Freude über unser neues Häuschen – es riecht so gut nach frischer Farbe und den neuen Holzböden.

Oh, es ist alles so schön, und alle Endorphins feuern auf Hochtour, weil es wir etwas Neues haben. Aber nach jedem High kommt der Absturz.

Der Absturz kommt am Ersten des Monats, wenn der Briefkasten voll mit Rechnungen ist. Eigentlich plane ich alle Kreditkarten jeden Monat voll abzuzahlen, aber nur dieses eine Mal werde ich nur das Minimum zahlen. Und was ist das? Oh, das ist schön – eine neue Kreditkarte. Ich sollte sie zurückschicken, aber ich behalte sie für den Notfall und stecke sie noch nicht einmal in meine Geldbörse. Sie bleibt in meiner Schreibtischschublade – für den Notfall.

Hier kommt mein Töchterchen, sie braucht einen neuen Schulatlas, na schauen wir mal bei Amazon nach. Nur 70 Euro, das ist ein Schnäppchen! Ach, hier ist die neue Kreditkarte. Die probieren wir mal aus, ist ja für einen guten Zweck.
So fing es an. Natürlich brauchten wir das neue Haus – ist ja doof Miete aus dem Fenster zu werfen. Und das neue Auto musste auch her, jeden Monat in der Werkstatt wird ja zu teuer. Und jetzt sind es nicht nur 2 Kreditkarten, sondern 5. Und sie werden nie voll bezahlt. Und gestern benutzte ich eine, um den Fleischer zu bezahlen. Und?